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Tierart Schabrackentapir


Gattung: Unpaarhufer/Tapire

Steckbrief

Deutscher Name: SCHABRACKENTAPIR

Lateinischer Name: Tapirus indicus

Lebensraum: Tiefland- und Bergwälder, halbamphibische Lebensweise Merkmale: kurzes Fell, schwarz mit weißer "Schabracke", langer Rüssel, Nackenkamm und Mähne fehlen, meist nachtaktiver Einzelgänger

Verbreitung: Thailand, Malaysia, Sumatra

Nahrung: Gras, Laub, Wasserpflanzen, Früchte Feinde: Tiger, Leopard, Mensch Lebensablauf: 13-monatige Tragzeit, 1 Jungtier, selten 2 geschlechtsreif: 2 bis 3 Jahren

Lebenserwartung: etwa 30 Jahre Bedrohte Art: ja

Detaillierte Beschreibung


Aussehen

Der Schabrackentapir (Tapirus indicus) ist ein faszinierendes Tier, das sich durch sein einzigartiges Erscheinungsbild auszeichnet. Erwachsene Exemplare haben eine beeindruckende Größe und können bis zu 250 cm lang und über 300 kg schwer werden. Ihre Hautfarbe ist überwiegend dunkel, variiert jedoch von einem tiefen Schwarz bis zu einem dunklen Grau, mit einem deutlich helleren, fast weißen Unterbauch. Ein charakteristisches Merkmal des Schabrackentapirs ist der kurze, prägnante Rüssel, der eine Erweiterung der Nase und Oberlippe darstellt und ihnen hilft, Nahrung zu greifen. Ihre Augen sind relativ klein, und die Ohren sind spitz und leicht abgerundet, was ihrem Kopf ein markantes Aussehen verleiht. Die Beine des Schabrackentapirs sind stark und stämmig, was ihnen gute Schwimmfähigkeiten verleiht. Jüngere Tapire unterscheiden sich von den Erwachsenen durch ihre auffällige Fellzeichnung, die aus gelblich-weißen Streifen und Flecken besteht, die ihnen helfen, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Mit dem Alter verblasst diese Zeichnung jedoch, und das Fell nimmt die einheitlichere, dunklere Farbe der Erwachsenen an.

Verbreitungsgebiet

Der Schabrackentapir ist in Asien beheimatet, mit einem Verbreitungsgebiet, das sich über Teile von Indien, Thailand, Malaysia, Indonesien auf Sumatra und Borneo, sowie in geringeren Populationen bis in die südlichen Regionen Chinas erstreckt. Dieses Gebiet umfasst sowohl Flachland- als auch Bergregenwälder, was die Anpassungsfähigkeit dieser Spezies an unterschiedliche Höhenlagen unterstreicht. Trotz ihres weiten Verbreitungsgebietes sind die Populationen des Schabrackentapirs aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei stark fragmentiert und in vielen Teilen ihres einstigen Lebensraumes nicht mehr vorhanden.

Lebensraum

Der bevorzugte Lebensraum des Schabrackentapirs sind dichte, feuchte Regenwälder, die reich an Wasserquellen wie Flüssen, Bächen und Seen sind. Diese Umgebungen bieten nicht nur Schutz vor Prädatoren, sondern auch eine reichhaltige Nahrungsquelle in Form von Blättern, Zweigen, Früchten und Wasserpflanzen. Schabrackentapire sind ausgezeichnete Schwimmer und verbringen viel Zeit im Wasser, um sich abzukühlen und Nahrung zu suchen. Sie können sich auch in Bergwäldern bis zu einer Höhe von 3000 Metern über dem Meeresspiegel anpassen, was ihre Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Habitatbedingungen unterstreicht. Trotz ihrer Größe und ihres auffälligen Erscheinungsbildes sind sie aufgrund ihrer zurückgezogenen Lebensweise und der dichten, schwer zugänglichen Wälder, in denen sie leben, schwer zu beobachten.

Verhalten

Der Schabrackentapir ist ein überwiegend nachtaktives Tier, das sich tagsüber in der dichten Vegetation versteckt hält, um sich vor der Hitze und potenziellen Prädatoren zu schützen. In der Nacht werden sie aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche. Sie sind Einzelgänger und beanspruchen große Territorien, die sie mit Urin markieren, um andere Tapire von ihrem Gebiet fernzuhalten. Trotz ihrer Größe sind Schabrackentapire sehr geschickt und können sich leise durch den dichten Unterwuchs bewegen. Ihr ausgezeichnetes Gehör und ihr Geruchssinn helfen ihnen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und Nahrung sowie Partner zu finden. Sie sind auch bekannt für ihre Schwimmfähigkeiten und suchen oft Wasser auf, um zu baden, sich abzukühlen oder zu fliehen, wenn sie sich bedroht fühlen.

Ernährung

Die Ernährung des Schabrackentapirs besteht hauptsächlich aus Pflanzenmaterial. Sie fressen eine Vielzahl von Blättern, Zweigen, Früchten und Blumen, die sie mit ihrem beweglichen Rüssel vom Boden oder von niedrigen Ästen sammeln. Ihre Fähigkeit, fast jede Art von Vegetation zu verdauen, ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Umgebungen zu überleben. Wasser spielt eine wichtige Rolle in ihrer Ernährung, nicht nur als Trinkquelle, sondern auch, weil sie Wasserpflanzen und in der Nähe von Gewässern wachsende Pflanzen fressen. Ihre nächtlichen Fressgewohnheiten helfen ihnen, der Konkurrenz durch andere Herbivoren und der Aufmerksamkeit von Prädatoren zu entgehen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Schabrackentapirs ist durch eine relativ lange Tragzeit gekennzeichnet, die etwa 13 Monate beträgt. Weibchen gebären in der Regel ein einzelnes Jungtier, das bei der Geburt ein auffälliges Streifen- und Fleckenmuster aufweist. Dieses Muster dient als Tarnung im Unterholz des Regenwaldes und verschwindet nach etwa sechs Monaten, wenn das Jungtier beginnt, ein dunkleres Fell wie die Erwachsenen zu entwickeln. Die Mütter sind fürsorglich und beschützen ihre Jungen intensiv, indem sie sie zu Futterplätzen führen und sie vor Gefahren schützen. Die Jungtiere sind nach etwa drei Jahren geschlechtsreif, obwohl sie oft länger bei ihrer Mutter bleiben, bis sie ein eigenes Territorium finden und beanspruchen können.

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde des Schabrackentapirs sind hauptsächlich große Raubtiere wie Tiger, Leoparden und Krokodile. Jungtiere sind aufgrund ihrer geringeren Größe und geringeren Verteidigungsfähigkeit anfälliger für Angriffe. Die Erwachsenen nutzen jedoch ihre Größe und Stärke, um sich zu verteidigen, und können im Wasser oft erfolgreich vor ihren Feinden fliehen. Trotz der Bedrohung durch natürliche Feinde ist der Mensch die größte Bedrohung für den Schabrackentapir, insbesondere durch Lebensraumzerstörung und Wilderei.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn können Schabrackentapire bis zu 30 Jahre alt werden, obwohl dies aufgrund von Raubtieren, Krankheiten und menschlichen Aktivitäten selten vorkommt. In Gefangenschaft, wo sie vor natürlichen Feinden geschützt sind und medizinische Versorgung erhalten, kann ihre Lebenserwartung sogar noch höher sein. Eine gute Pflege kann dazu beitragen, dass sie die obere Grenze ihrer Lebenserwartung erreichen.

Gefährdung

Der Schabrackentapir ist gemäß der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Die Hauptgründe für den Rückgang der Populationen sind Lebensraumverlust durch Abholzung, landwirtschaftliche Expansion und menschliche Siedlungsentwicklung sowie Wilderei, die hauptsächlich auf den Handel mit Körperteilen des Tapirs und die Jagd nach Fleisch zurückzuführen ist. Schutzmaßnahmen wie die Ausweisung von Schutzgebieten, strenge Durchsetzung von Jagdverboten und Aufklärung der lokalen Bevölkerung über die Bedeutung des Schabrackentapirs für das Ökosystem sind entscheidend für das Überleben dieser Art. Trotz Bemühungen zum Schutz und zur Erhaltung gibt es immer noch große Herausforderungen aufgrund der anhaltenden Bedrohungen und des Mangels an Ressourcen für effektive Schutzmaßnahmen.

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