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Tierart Nasenbär


Gattung: Säugetiere / Raubtiere / Kleinbären

Steckbrief

Deutscher Name: NASENBÄR

Lateinischer Name: Nasua nasua

Lebensraum: tropischer Regenwald, Steppen

Futter: Insekten, Eier, Jungvögel, Lurche, Schnecken, Früchte, zarte Triebe

Gewicht Männchen: 3.5 bis 5.6 kg

Gewicht Weibchen: 3.5 bis 5.6 kg

Gewicht Jungtier: Neugeborene 70 bis 100 g

Paarungszeit: Januar bis März

Tragzeit: 68 bis 77 Tage

Wurfgrösse: 2 bis 7 Junge

Geschlechtsreife: 2 Jahre

Lebenserwartung: Im Zoo bis 15 Jahre

Lebensweise: Gruppen aus mehreren Mutterfamilien

Ausführliche Beschreibung


Aussehen

Der Nasenbär, auch bekannt als Coati, ist ein mittelgroßes Säugetier, das vor allem in Süd- und Mittelamerika, sowie in Teilen Nordamerikas beheimatet ist. Ein markantes Merkmal des Nasenbären ist seine lange, nach unten gebogene Schnauze, die sehr beweglich ist und ihm hilft, in Spalten und unter Steinen nach Nahrung zu suchen. Die Schnauze endet in einer spitzen Nase, die dem Tier seinen Namen gibt.

Das Fell des Nasenbären variiert in der Farbe, ist aber häufig in verschiedenen Braun- oder Grautönen zu finden, wobei der Bauch meist heller gefärbt ist als der Rest des Körpers. Einige Arten haben auch markante, dunkle Markierungen im Gesichtsbereich und um die Augen, die ihnen ein maskenhaftes Aussehen verleihen. Die Ohren des Nasenbären sind relativ klein und rund, während die Augen schwarz und lebhaft sind, was dem Tier einen neugierigen Ausdruck verleiht.

Der Körperbau des Nasenbären ist schlank und agil, mit einem langen Körper und einem ebenso langen, buschigen Schwanz, der oft fast so lang ist wie der Körper selbst. Der Schwanz dient nicht nur als Balancierhilfe beim Klettern und Laufen, sondern ist auch ein auffälliges Merkmal, das bei einigen Arten mit dunklen und hellen Ringen gemustert ist. Die Beine des Nasenbären sind relativ kurz, aber kräftig, mit scharfen Krallen, die ihm beim Klettern und Graben helfen.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet des Nasenbären erstreckt sich weit über den amerikanischen Kontinent hinweg. In Südamerika bewohnen sie eine große Anzahl von Regionen, von Kolumbien und Venezuela bis hinunter nach Uruguay und sogar Nordargentinien. In Mittelamerika sind sie in Ländern wie Panama, Costa Rica und bis nach Mexiko zu finden. Außerdem gibt es Populationen in den südwestlichen Gebieten der Vereinigten Staaten, insbesondere in Texas und Arizona, wo sie die nördlichsten Ausläufer ihres Verbreitungsgebiets erreichen.

Diese Tiere haben eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Umgebungen gezeigt, was ihnen erlaubt hat, in einer so breiten Palette von geographischen Gebieten zu leben. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst sowohl feuchte als auch trockene Lebensräume, von dichten tropischen Regenwäldern bis hin zu trockenen Buschlandschaften und sogar in Gebieten mit gemäßigterem Klima.

Lebensraum

Nasenbären sind äußerst anpassungsfähige Tiere, welche in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden sind. Ihre bevorzugten Lebensräume sind jedoch tropische Wälder, sowohl Tiefland- als auch Bergregenwälder, wo sie reichlich Nahrung und Unterschlupf finden. Sie sind jedoch nicht ausschließlich auf dichte Wälder beschränkt und können auch in offeneren Gebieten wie Savannen, Buschland und sogar in der Nähe menschlicher Siedlungen vorkommen, solange Deckung und Nahrungsquellen vorhanden sind.

In den Wäldern nutzen Nasenbären ihre kletterfähigen Anpassungen, um Nahrung zu suchen und Raubtieren auszuweichen, indem sie einen Großteil ihrer Zeit in den Bäumen verbringen. Sie sind jedoch auch am Boden geschickt und suchen dort nach Nahrung, was ihre Flexibilität in der Wahl des Lebensraums unterstreicht. Wasserquellen sind ein weiterer wichtiger Faktor für die Auswahl des Lebensraumes, da die Nasenbären regelmäßig trinken und in einigen Fällen auch Nahrung im oder am Wasser suchen.

Verhalten

Nasenbären sind für ihr soziales und neugieriges Verhalten bekannt. Sie leben oft in Gruppen, die aus weiblichen Tieren und ihren Jungen bestehen, während männliche Exemplare meistens Einzelgänger sind, außer in der Paarungszeit. Die Gruppengrößen können variieren, es sind Gruppen von über 20 Tieren beobachtet worden. Innerhalb dieser etablieren sie eine soziale Hierarchie, die durch verschiedene Verhaltensweisen wie Spielen, gegenseitige Fellpflege und Körpersprache kommuniziert wird.

Diese Tiere sind vorwiegend tagaktiv, wobei ihre Aktivitätszeiten oft mit der Suche nach Nahrung und Sonnenbaden verbracht werden. Ihre Neugier und Intelligenz treiben sie dazu, ihre Umgebung gründlich zu erkunden und nach Nahrung zu suchen, wobei sie ihre empfindlichen Nasen und beweglichen Schnauzen nutzen, um Insekten, Früchte und andere Nahrungsquellen aufzuspüren.

Bei Gefahr oder zur Kommunikation untereinander geben Nasenbären eine Vielzahl von Lauten von sich, darunter Schnüffeln, Quietschen und Warnrufe. Ihre Fähigkeit, in den Bäumen zu klettern, hilft ihnen nicht nur bei der Nahrungssuche, sondern auch dabei, Raubtieren zu entkommen.

Ernährung

Die Ernährung des Nasenbären ist omnivor und umfasst eine breite Palette von Nahrungsquellen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Insekten, kleinen Wirbeltieren, Vogeleiern und gelegentlich von Nektar. Diese Vielfalt in ihrer Ernährung ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Lebensräumen zu überleben und sich anzupassen. Ihre lange, bewegliche Schnauze und die scharfen Krallen sind wichtige Werkzeuge bei der Nahrungssuche, da sie damit in Spalten und unter Steinen nach Insekten graben und Früchte von Bäumen pflücken können.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Nasenbären folgt einem saisonalen Muster, wobei die Paarungszeit je nach geographischem Gebiet variiert. Männliche Nasenbären schließen sich während der Paarungszeit den sonst eher weiblich dominierten Gruppen an. Nach der Paarung und einer Tragzeit von etwa 10 bis 11 Wochen bringt das Weibchen in der Regel 2 bis 4 Junge zur Welt, die in einem sorgfältig ausgewählten und oft versteckten Nest geboren werden.

Die Jungen sind bei der Geburt blind und hilflos, entwickeln sich jedoch schnell und beginnen nach etwa 4 Wochen, die Welt außerhalb des Nestes zu erkunden. Die Mutterfürsorge ist intensiv, wobei die Weibchen ihre Jungen säugen, beschützen und lehren, wie man nach Nahrung sucht. Die jungen Nasenbären bleiben für mehrere Monate bei der Mutter, bevor sie unabhängiger werden, obwohl sie oft bis zur Geschlechtsreife in der Gruppe bleiben.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung des Nasenbären variiert je nach Lebensumständen und ob sie in freier Wildbahn oder in Gefangenschaft leben. In der Wildnis beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Nasenbären etwa 7 bis 8 Jahre, obwohl einige Individuen bis zu 15 Jahre alt werden können. In Gefangenschaft, wo sie vor Raubtieren geschützt sind und regelmäßige Ernährung sowie medizinische Versorgung erhalten, können Nasenbären ein Alter von über 20 Jahren erreichen. Die höhere Lebenserwartung in Gefangenschaft spiegelt die Verringerung der Gefahren wider, denen sie in der Wildnis ausgesetzt sind, einschließlich Nahrungsknappheit, Krankheiten und natürlichen Feinden.

Natürliche Feinde

Nasenbären haben verschiedene natürliche Feinde, zu denen große Raubtiere und Greifvögel zählen. Zu ihren Raubtieren gehören Jaguare, Pumas, Ozelots und große Schlangenarten wie die Anakonda. Greifvögel, insbesondere große Adlerarten, stellen eine Bedrohung für junge und kleinere Nasenbären dar. Die Fähigkeit der Nasenbären, schnell zu klettern und sich in dichtem Unterholz zu verstecken, ist eine ihrer Hauptverteidigungsstrategien gegen diese Raubtiere. Trotz dieser Fähigkeiten fallen insbesondere junge und unerfahrene Nasenbären häufiger Raubtieren zum Opfer.

Gefährdung

Der Status der Gefährdung des Nasenbären variiert je nach Art und geographischer Region. Einige Arten sind in bestimmten Gebieten aufgrund von Lebensraumverlust, Fragmentierung des Lebensraums und Jagd für den illegalen Tierhandel oder als Nahrungsquelle gefährdet. Die Abholzung und die Umwandlung von Waldgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen haben direkte Auswirkungen auf die Populationen der Nasenbären, da sie ihren natürlichen Lebensraum verlieren.

Trotz dieser Bedrohungen sind die meisten Nasenbärenarten nach der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) noch nicht als gefährdet eingestuft. Dies liegt daran, dass sie sich an eine Vielzahl von Lebensräumen anpassen können und in vielen geschützten Gebieten vorkommen. Dennoch unterstreicht die Notwendigkeit des Schutzes ihres Lebensraums und der Bekämpfung des illegalen Handels die Bedeutung von Naturschutzmaßnahmen, um sicherzustellen, dass Nasenbären weiterhin in ihren natürlichen Habitaten gedeihen können.

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