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Tierart Rentier


Gattung: Säugetiere/Paarhufer

Steckbrief

Deutscher Name: RENTIER

Lateinischer Name: Rangifer tarandus

Verbreitung: Arktis

Lebensraum: Tundra, Taiga

Lebensweise: Herdentier

Nahrung: Flechten, Gräser, Rinde, Laub

Groesse: 90 bis 140 cm

Gewicht: bis 300 kg, Neugeborene 4 bis 9 kg

Paarungszeit: Frühjahr und Sommer

Trag-/Brutzeit: 220 bis 240 Tage

Wurf/Gelege: 1 Jungtier, selten 2

Geschlechtsreife: mit 1 Jahr

Lebenserwartung: über 20 Jahre

Detaillierte Beschreibung


Aussehen

Das Rentier, auch bekannt als Caribou in Nordamerika, ist ein faszinierendes Mitglied der Hirschartigen. Es zeichnet sich durch einen kräftigen Körperbau und große, breite Hufe aus, die ihm auch auf weichem Untergrund und Schnee guten Halt geben. Besonders auffällig sind die mächtigen Geweihe, die sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen vorkommen können. Diese können je nach Geschlecht und Alter des Tieres unterschiedlich groß und komplex verzweigt sein.

Das Fell des Rentiers ist dick und dicht, um es in kalten Lebensräumen vor Kälte zu schützen. Es variiert saisonal in seiner Farbe, die von einem hellen Grau im Winter zu einem dunkleren Braun im Sommer geht. Markante weiße Flecken finden sich oft an Hals, Bauch und Flanken. Seine Augen sind groß und ausdrucksstark, was dem Rentier ein wachsames Aussehen verleiht.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet der Rentiere umfasst die arktischen und subarktischen Regionen. In Nordamerika sind sie vor allem in Alaska und Kanada anzutreffen, während sie in Eurasien von Norwegen über Schweden, Finnland und Russland bis nach Sibirien verbreitet sind. Rentiere sind hochgradig angepasst an die extremen Bedingungen der Tundra und Taiga, wo sie weitläufige Wanderungen zwischen ihren Sommer- und Winterweidegebieten unternehmen.

Lebensraum

Der bevorzugte Lebensraum von Rentieren sind die weiten, offenen Landschaften der Tundra sowie die borealen Wälder der Taiga. Im Sommer suchen sie die nördlichen Tundragebiete auf, welche reich an Moosen, Gräsern und Kräutern sind, während sie im Winter zu den südlicheren Taiga-Regionen ziehen, wo sie sich von Flechten ernähren, die sie unter dem Schnee hervorscharren. Die Fähigkeit, in diesen kargen und kalten Umgebungen zu überleben, demonstriert ihre erstaunliche Anpassungsfähigkeit.

Verhalten

Rentiere sind bekannt für ihre beeindruckenden jährlichen Wanderungen, die zu den längsten aller terrestrischen Säugetiere gehören. Sie können dabei tausende von Kilometern zurücklegen, um von ihren Winterweidegebieten in den südlichen Taigaregionen zu den sommerlichen Tundragebieten zu gelangen. Diese Wanderungen sind nicht nur eine Suche nach Nahrung, sondern auch eine Flucht vor Insektenplagen, die in den wärmeren Monaten besonders intensiv sind. Sozial leben Rentiere in großen Herden, die sich während der Wanderungen bilden und eine wichtige Rolle bei der Verteidigung gegen Raubtiere spielen.

Ernährung

Die Ernährung des Rentiers ist bemerkenswert an seine kalten Lebensräume angepasst. Im Winter besteht ihre Hauptnahrung aus Rentierflechten, die sie geschickt unter der Schneedecke hervorscharren. Während des Sommers erweitert sich ihre Diät um eine Vielzahl von Tundrapflanzen, darunter Gräser, Kräuter und junge Triebe. Diese saisonalen Anpassungen in der Ernährung helfen ihnen, die extremen klimatischen Schwankungen in ihren Lebensräumen zu überstehen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungszeit der Rentiere beginnt im Herbst, wenn die Männchen um die Weibchen werben und rivalisierende Männchen in eindrucksvollen Schaukämpfen herausfordern. Die Geweihe, die sowohl Männchen als auch Weibchen tragen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Nach einer Tragzeit von etwa 230 Tagen bringen die Weibchen im Frühling meist ein einzelnes Kalb zur Welt. Dieses ist schon kurz nach der Geburt in der Lage, der Mutter zu folgen, was in der rauen Tundra entscheidend für das Überleben ist.

Lebenserwartung

Rentiere können unter natürlichen Bedingungen eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren erreichen. In freier Wildbahn sind ihre Hauptfressfeinde Wölfe und Bären, doch viele Rentiere erreichen auch aufgrund von Krankheiten, Nahrungsmangel oder extremen Witterungsbedingungen nicht ihr maximales Alter. In Schutzgebieten oder bei domestizierten Herden kann die Lebenserwartung der Rentiere durch regelmäßige Fütterung und medizinische Betreuung etwas höher liegen.

Gefährdung

Die Hauptgefährdungsarten für Rentiere sind der Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch die industrielle Entwicklung und den Klimawandel, die Verschmutzung ihrer Umwelt, insbesondere durch Öl- und Gasförderung, sowie die Überjagung. Der Klimawandel beeinträchtigt in Besonderen die Tundra und Taiga, was wiederum zu einer Verringerung der verfügbaren Nahrungsressourcen und einer deutlichen Zunahme von Krankheiten führen kann. Der Schutz des Lebensraums und nachhaltige Managementpraktiken sind entscheidend, um die Populationen der Rentiere stabil zu halten und ihre langfristige Überlebensfähigkeit zu sichern.

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Ein Rentier, Bild

Rentier, Bild


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