Tierart Safranfink
Gattung: Vögel/Sperlingsvögel/Ammenartige
Steckbrief
Deutscher Name: SAFRANFINK
Lateinischer Name: Sicalis flaveola
Lebensraum: Trockene Buschlandschaften der Niederungen
Futter: Samen, Insekten
Gewicht Männchen: ca. 50 g
Gewicht Weibchen: ca. 50 g
Geleggrösse : 3 bis 4 Eier
Brutdauer: 14 Tage
Brütendes Tier: Weibchen und Männchen
Brutsaison: Oktober bis März
Lebensweise: lebhafter Schwarmvogel
Allgemeines
Der Safranfink (*Sicalis flaveola*) ist ein kleiner Singvogel aus der Familie der Tangaren (Thraupidae), bekannt für sein leuchtend gelbes Gefieder und seinen kräftigen, aber nicht überbordenden Gesang. Männchen besitzen oft eine orangefarbene Stirnkrone, die sie visuell markant von Weibchen unterscheidet. Weibchen sind etwas matter gefärbt, in manchen Unterarten oder Populationen mit deutlicheren Streifen oder olivbraunen Tönen. Der Vogel hat eine kompakte Körperform, kurze Beine und einen kräftigen Schnabel, ideal zum Knacken von Samen und fürs Bodenfutter.
Aussehen
Der Safranfink ist ein kleiner, leuchtend gelber Singvogel mit einer Körperlänge von etwa 12 bis 13 cm. Männchen besitzen ein intensiv gelbes Gefieder mit orangefarbener Stirnkrone, die in manchen Unterarten besonders kräftig ausgebildet ist. Weibchen sind matter gefärbt, oft gelblich-oliv oder bräunlich gestreift, was ihnen in der Brutzeit Tarnung verleiht. Die Flügel sind dunkler und kontrastieren mit dem hellen Körper, während der kräftige Schnabel kegelförmig und graubraun ist. Die leuchtenden Farben der Männchen machen den Safranfink unverwechselbar in seinem Lebensraum.
Verbreitungsgebiet
Der Safranfink ist in Südamerika weit verbreitet, insbesondere außerhalb des Amazonasbeckens. :contentReference[oaicite:0]{index=0} Sein Areal erstreckt sich über Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Uruguay, Nordargentinien sowie Trinidad und Tobago. :contentReference[oaicite:1]{index=1} Darüber hinaus wurde er durch Menschen in andere Gebiete eingeführt, z. B. einige Karibikinseln, Puerto Rico und Hawaii. :contentReference[oaicite:2]{index=2} Innerhalb dieses Gebietes kommt er in mehreren Unterarten vor, die sich teils in Gefiederfärbung und -mustern unterscheiden. :contentReference[oaicite:3]{index=3}
Lebensraum
Der Safranfink bevorzugt offene oder halboffene Landschaften mit geringer bis mäßiger Vegetation: Grasland, Savannen, Weiden, Kulturland, Straßenränder und Randbereiche von Siedlungen. :contentReference[oaicite:4]{index=4} Er lebt vor allem in niedrigen Höhenlagen und Regionen, die nicht dicht bewaldet sind; der dichte Regenwald des Amazonas, besonders dessen Kerngebiet, wird meist gemieden. :contentReference[oaicite:5]{index=5} Der Vogel zeigt eine Toleranz gegenüber menschlicher Nähe: er nutzt Gebäudestrukturen, Dächer, Scheunen oder andere Nischen für Nistplätze. :contentReference[oaicite:6]{index=6} In Trockenzeiten und während wechselnder Jahreszeiten können offene Flächen mit verstreuten Büschen Rückzugsorte sein, auch wenn die Bodenbedeckung minimal ist.
Verhalten
Safranfinken sind gesellig und außerhalb der Brutzeit oft in kleinen Scharen oder Gruppen zu beobachten. :contentReference[oaicite:7]{index=7} Sie sind tagaktiv und suchen vorzugsweise am Boden nach Nahrung – Samen, Körner und gelegentlich Insekten. :contentReference[oaicite:8]{index=8} Männchen singen häufig zur Revierabgrenzung und Partneranlockung; ihr Gesang ist melodisch mit Wiederholungen und gelegentlichen Trillern. :contentReference[oaicite:9]{index=9} Während der Brutzeit zeigt das Männchen ein ausgeprägteres Territorialverhalten, verteidigt sein Nest und markiert sein Revier durch Gesang und visuelle Präsenz. Außerhalb der Paarungszeit sind Konflikte untereinander meist gering, solange ausreichend Futter und Raum vorhanden sind.
Ernährung
Die Hauptnahrung des Safranfinks besteht aus Samen und Grasfrüchten, die er am Boden oder in niedriger Vegetation aufliest. :contentReference[oaicite:10]{index=10} Insekten und andere Kleintiere werden besonders während der Brutzeit wichtiger, da der Energiebedarf steigt. :contentReference[oaicite:11]{index=11} Er ist in der Lage, unterschiedliche Arten von Samen zu nutzen, je nach Verfügbarkeit – trockene Samen ebenso wie frischere, kleinere Körner. In Gebieten mit menschlicher Besiedlung nimmt er gelegentlich Saatgut oder Reste von Futterplätzen an, was seine Anpassungsfähigkeit unterstreicht.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit variiert je nach Region, ist oft an die Regenzeiten gekoppelt, da dann mehr Futter verfügbar ist. :contentReference[oaicite:12]{index=12} Safranfinken bauen ihre Nester bevorzugt in Höhlen, Nischen oder unter Dächern; manchmal nutzen sie verlassene Häuser oder Baumhöhlen. :contentReference[oaicite:13]{index=13} Das Gelege umfasst in der Regel 3 bis 5 Eier, die vom Weibchen bebrütet werden; die Brutdauer liegt bei etwa zwei Wochen. :contentReference[oaicite:14]{index=14} Nach etwa 14–17 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest (werden flügge) und sind dann zunächst noch auf elterliche Fürsorge angewiesen, bis sie selbstständig Nahrung finden können. :contentReference[oaicite:15]{index=15} Männchen können mehrere Weibchen innerhalb einer Brutsaison haben und stärker territorial sein, besonders um den Nestplatz herum. :contentReference[oaicite:16]{index=16}
Gefährdung & Schutzstatus
Der Safranfink gilt aktuell als **Least Concern (nicht gefährdet)** gemäß der IUCN. :contentReference[oaicite:17]{index=17} Sein Bestand wird als stabil eingeschätzt, was vor allem an seiner Anpassungsfähigkeit an vielfältige Lebensräume und seine Verbreitung über mehrere Länder liegt. :contentReference[oaicite:18]{index=18} Potentielle Bedrohungen sind lokal begrenzt: Habitatverlust durch Umwandlung von Busch- und Grasland in Ackerbau, Zerstörung von Nistplätzen in Gebäuden oder zunehmende Besiedlung könnten negative Effekte haben. In vielen Gegenden zeigt er jedoch Resistenz gegenüber moderaten Umweltveränderungen und menschlicher Präsenz. Größere Gefährdungen liegen derzeit nicht vor und konzentrieren sich eher auf bestimmte Regionen als auf die Gesamtart.
Besonderheiten & Evolution
Der Safranfink gehört zu den Tangaren, einer Familie mit großer Vielfalt an Farben und Gesang; seine Gelb- und Orangefärbung macht ihn leicht erkennbar und unterscheidet ihn deutlich von Verwandten. Die Art zeigt deutliche Unterarten, deren Weibchen in einigen Populationen stark abweichen – z. B. kräftigere Streifen oder olivbraune Töne, besonders in südlichen Regionen. :contentReference[oaicite:19]{index=19} Seine Toleranz gegenüber von Menschen geprägten Umgebungen (z. B. Gebäudehöhlen, Dacheinfassungen, sogar Städte-Randbereiche) ist ein evolutives Plus – erlaubt Ausweichen, wenn natürliche Strukturen fehlen. Seine Fähigkeit, flexibel zwischen Samen- und Insektennahrung zu wechseln, je nach Jahreszeit und Bedarf, zeigt evolutionäre Anpassungsstrategien zur Nutzung wechselnder Ressourcen. Außerdem haben sich regionale Unterschiede in Gefieder und Verhalten herausgebildet, was auf Isolation und unterschiedliche ökologischen Bedingungen hindeutet.
Faszinierende Fakten
Der Safranfink ist einer der wenigen südamerikanischen Vögel, die „Hausdächer und Mauern“ als Nistplätze nutzen – das macht ihn in bebauten Gebieten besonders präsent. Männchen sind oft bereits vor Sonnenaufgang aktiv und singen laut – besonders morgens nach Regen oder in feuchteren Wochen, wenn die Luft klarer ist. In einigen Unterarten sind die Weibchen olivbrauner mit starken Streifen – ein ungewöhnlicher Sexualdimorphismus, der regional stark variiert. Er ist nicht migrierend, bleibt meist in seinem Revier oder wandert nur lokal je nach Futterangebot. Jungvögel haben zunächst ein matteres, weniger intensives Gelb und entwickeln das volle Leuchten erst mit der ersten Mauser oder im ersten Jahr.
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