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Springtamarin


Gattung: Säugetiere/Breitnasenaffen

Steckbrief


Deutscher Name: SPRINGTAMARIN

Lateinischer Name: Callimico goeldi

Verbreitung: Bolivien

Lebensraum: Tropischer Regenwald

Lebensweise: tagaktiv, in kleinen Familiengruppen bis zu 10 Tieren

Nahrung: Früchte, Insekten, kleine Wirbeltiere

Groesse: bis 23 cm

Gewicht: bis 600 g, Neugeborene 50 g

Paarungszeit: ganzjährig

Trag-/Brutzeit: etwa 155 Tage

Wurf/Gelege: 1 Jungtier

Geschlechtsreife: mit 2 Jahren

Lebenserwartung: bis 20 Jahre


Aussehen

Der Springtamarin (Callimico goeldii) ist ein kleiner, zierlicher Neuweltaffe mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 20 bis 23 Zentimetern und einem 25 bis 30 Zentimeter langen Schwanz. Das Gewicht liegt bei 450 bis 550 Gramm. Sein dichtes Fell ist einheitlich schwarz bis dunkelbraun, oft mit einem leicht silbrigen Schimmer. Kopf, Gesicht und Hände wirken durch die dunkle Färbung besonders markant. Der Kopf ist rundlich mit relativ großen Augen, die eine hohe Aktivität in schattigen Waldbereichen ermöglichen. Der Schwanz ist nicht greiffähig, wird aber beim Springen als Balancierhilfe eingesetzt. Anders als bei vielen anderen Tamarinen fehlen auffällige Gesichtszeichnungen oder kontrastierende Fellmuster – sein schlichtes, dunkles Aussehen ist charakteristisch.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet des Springtamarins ist auf das westliche Amazonasbecken begrenzt. Er kommt in Brasilien (vor allem im Bundesstaat Acre), im östlichen Peru, im südöstlichen Kolumbien und im nördlichen Bolivien vor. Sein Areal ist relativ klein im Vergleich zu anderen Tamarinen, was ihn ökologisch besonders macht.

Lebensraum

Der Springtamarin bewohnt bevorzugt feuchte, immergrüne Regenwälder. Er hält sich vor allem in dicht bewachsenen Unter- und Mittelschichten des Waldes auf, bis etwa 5 bis 15 Meter über dem Boden. Bambusdickichte und Sekundärwälder werden häufig genutzt, da sie reich an Insekten und Pilzen sind. Er gilt als eher bodennah lebender Tamarin, was ihn von anderen, stärker baumkronenbewohnenden Verwandten unterscheidet.

Verhalten

Springtamarine leben in kleinen Gruppen von 5 bis 10 Tieren. Sie sind tagaktiv und zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Sprungkraft aus: Mit kräftigen Hinterbeinen überwinden sie Abstände von bis zu 4 Metern, was ihnen den deutschen Namen eingebracht hat. Die Tiere sind sozial und pflegen engen Kontakt innerhalb der Gruppe durch Lautäußerungen und gegenseitige Fellpflege. Häufig schließen sich Springtamarine auch gemischten Trupps mit anderen Tamarinen oder Kapuzineraffen an, was Schutz vor Fressfeinden und Zugang zu mehr Nahrungsquellen bietet.

Ernährung

Die Nahrung ist vielseitig, aber charakteristisch ist die Vorliebe für Pilze – eine Seltenheit unter Primaten. Daneben fressen sie Insekten, kleine Wirbeltiere, Früchte und Pflanzenteile. Pilze machen in der Trockenzeit einen besonders wichtigen Anteil der Ernährung aus und liefern Proteine und Mineralstoffe. Diese Spezialisierung erlaubt ihnen, auch in Zeiten knapper Früchte ausreichend Nahrung zu finden.

Fortpflanzung

Anders als viele andere Tamarine bringt das Weibchen des Springtamarins in der Regel nur ein einzelnes Jungtier zur Welt, nicht Zwillinge. Nach einer Tragzeit von etwa 150 Tagen wird das Jungtier geboren und von der Mutter getragen, während andere Gruppenmitglieder bei der Betreuung helfen. Nach einigen Wochen übernehmen auch Männchen und ältere Geschwister das Tragen. Die Jungen sind mit etwa 3 Monaten selbstständig, bleiben aber noch länger von der Mutter abhängig. Geschlechtsreife tritt im Alter von rund 16 bis 18 Monaten ein.

Gefährdung

Der Springtamarin ist laut IUCN als „Vulnerable“ (gefährdet) eingestuft. Hauptursachen sind Abholzung und Fragmentierung seines Lebensraums im westlichen Amazonasgebiet. Da er ein relativ kleines Verbreitungsgebiet hat und auf bestimmte Waldtypen angewiesen ist, reagiert er besonders empfindlich auf Lebensraumverluste. Jagd spielt nur eine untergeordnete Rolle, verschärft aber lokal die Bedrohung. Schutzgebiete in Brasilien, Peru und Bolivien tragen zur Erhaltung der Art bei, dennoch gilt sie als verletzlich.

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden des Springtamarins zählen Greifvögel wie Habichte und Falken, die ihn im dichten Unterwuchs überraschen können. Am Boden sind Schlangen, Wildkatzen und kleinere Raubsäuger wie Tayras gefährlich. Schutz bietet vor allem das schnelle Fluchtverhalten: Bei Gefahr flüchtet der Springtamarin mit weiten Sprüngen in dichter Vegetation, wobei die Gruppenmitglieder Alarmrufe ausstoßen und gemeinsam Schutz suchen.


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