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Tierart Zwergschwan


Gattung: Vögel/Gänsevögel/Gänse

Steckbrief


Deutscher Name: ZWERGSCHWAN

Lateinischer Name: Cygnus columbianus bewickii

Lebensraum: Seen, Teiche, Flüsse der Tundra, Feuchtgebiete, nasse Wiesen

Futter: Wasserpflanzen, Wiesenkräuter, Wurzeln

Gewicht Männchen: 4.9 bis 7.8 kg

Gewicht Weibchen: 3.4 bis 7.2 kg

Gewicht Jungtier: Ei: 252 bis 326 g

Geschlechtsreife: 3 bis 4 Jahre

Lebenserwartung: mehr als 30 Jahre

Geleggrösse : 2 bis 5 Eier

Brutdauer: 29 bis 31 Tage

Brütendes Tier: Weibchen, Männchen nur selten

Brutsaison: Mai bis Juni

Lebensweise: Dauereinehe


Aussehen

Der Zwergschwan (Cygnus bewickii) ist die kleinste der drei in Eurasien vorkommenden Schwanenarten und erreicht eine Körperlänge von etwa 115 bis 127 Zentimetern bei einer Flügelspannweite von 170 bis 195 Zentimetern. Mit einem Gewicht von 4,5 bis 7 Kilogramm wirkt er deutlich zierlicher als Singschwan oder Höckerschwan. Sein Gefieder ist reinweiß, die Beine und Füße sind schwarz. Auffällig ist der relativ kurze, gerade Schnabel, der schwarz gefärbt ist und einen leuchtend gelben Fleck an der Basis trägt. Dieser gelbe Bereich ist kleiner und runder als beim Singschwan, was eine sichere Unterscheidung ermöglicht. Der Hals ist kürzer und wirkt gedrungener, was dem Zwergschwan ein kompakteres Erscheinungsbild verleiht.

Verbreitungsgebiet

Das Brutgebiet des Zwergschwans liegt in der arktischen Tundra Sibiriens, von der Halbinsel Jamal bis an die Küsten des Ochotskischen Meeres. Im Winter zieht er in großen Schwärmen nach Westeuropa, Ostasien und Südasien. Bedeutende Überwinterungsgebiete finden sich in den Niederlanden, Großbritannien, Irland und entlang der Nordsee- und Ostseeküsten. Auch in China, Japan und Korea gibt es wichtige Winterquartiere. Während der Zugzeiten legen Zwergschwäne tausende Kilometer zurück und nutzen dabei traditionelle Rastplätze.

Lebensraum

In der Brutzeit bewohnt der Zwergschwan offene Tundren mit Süßwasserseen, Flüssen und Feuchtgebieten, wo er sein Nest bevorzugt auf Inseln oder in dichter Vegetation anlegt. Während der Zug- und Wintermonate sucht er flache Küstengewässer, Flussdeltas, Seen und überschwemmte Wiesen auf. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen wie Rüben- und Kartoffelfelder werden zur Nahrungssuche genutzt, was ihn gelegentlich in Konflikt mit Landwirten bringt.

Verhalten

Zwergschwäne sind hochsoziale Vögel, die während des Zuges und im Winter große Schwärme bilden, in denen Familienverbände eng zusammenbleiben. Sie sind tagaktiv und wechseln zwischen Nahrungssuche und Ruhephasen auf Wasserflächen. Ihre Rufe sind hoch, hell und eher klangvoll, wodurch sie sich gut von den tieferen Lauten der Singschwäne unterscheiden lassen. Im Flug erkennt man sie an der V-Formation und den schnellen, gleichmäßigen Flügelschlägen. Treue zu Partnern und Brutplätzen ist stark ausgeprägt, Paare bleiben meist lebenslang zusammen.

Ernährung

Die Nahrung besteht überwiegend aus Wasserpflanzen wie Blättern, Stängeln und Wurzeln von Seerosen, Teichlinsen und Binsen. Im Winter nutzen sie zunehmend landwirtschaftliche Flächen, wo sie Gräser, Rübenreste und Wintergetreide aufnehmen. Sie gründeln in flachen Gewässern, indem sie den Kopf und Hals ins Wasser tauchen, oder zupfen Nahrung von der Wasseroberfläche. Der Wechsel zwischen aquatischer und terrestrischer Nahrungsaufnahme macht sie flexibel und anpassungsfähig.

Fortpflanzung

Die Brutzeit beginnt im späten Frühjahr nach Ankunft in der Tundra. Das Nest wird aus Gras, Moos und Pflanzenmaterial errichtet und mit Daunen ausgepolstert. Das Gelege umfasst meist 4 bis 6 Eier, die vom Weibchen über rund 30 Tage bebrütet werden, während das Männchen das Revier verteidigt. Die Küken sind Nestflüchter, verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen und folgen den Eltern zu Nahrungsplätzen. Nach etwa 9 bis 10 Wochen sind sie flugfähig. Beide Eltern beteiligen sich intensiv an der Aufzucht.

Gefährdung

Der Zwergschwan ist laut IUCN derzeit als „Vulnerable“ (gefährdet) eingestuft. Hauptbedrohungen sind Lebensraumverluste in den Überwinterungsgebieten, Störungen durch menschliche Aktivitäten und der illegale Abschuss während des Zuges. Auch Kollisionen mit Stromleitungen und der Klimawandel, der die Brutgebiete in der Tundra verändert, setzen der Art zu. Schutzprogramme in Europa, darunter internationale Abkommen wie AEWA (Agreement on the Conservation of African-Eurasian Migratory Waterbirds), zielen darauf ab, Rast- und Überwinterungsplätze zu sichern.

Natürliche Feinde

Im Brutgebiet gehören Polarfüchse, Schnee-Eulen und Raubmöwen zu den wichtigsten Feinden von Eiern und Jungvögeln. Auch große Greifvögel wie Steinadler können Küken und Jungschwäne schlagen. Erwachsene Zwergschwäne sind durch ihre Größe und Wehrhaftigkeit weniger anfällig, werden aber gelegentlich von Wölfen oder Bären bedroht, wenn sie in der Mauser flugunfähig sind. Der größte Druck auf die Art resultiert allerdings nicht von natürlichen, sondern von anthropogenen Gefahren.

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