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Tierart Amurtiger


Gattung: Säugetiere / Raubtiere / Katzen

Steckbrief

Der Amurtiger


Deutscher Name: AMURTIGER

Lateinischer Name: Panthera tigris altaica

Lebensraum: Grasländer, Wälder jeder Art, Tief- und Bergland, nördlich im Einzugsgebiet der Flüsse Amur und Ussuri

Futter: Beutetiere bis Grösse eines Hirsches

Gewicht Männchen: 180 bis 280 kg

Gewicht Weibchen: 110 bis 185 kg

Gewicht Jungtier: 800 bis 1600 g

Paarungszeit: vor allem im Winter und Frühling

Tragzeit: 100 bis 110 Tage

Wurfgrösse: 2 bis 4 Junge

Geschlechtsreife: 3 bis 4 Jahre

Lebenserwartung: bis 25 Jahre Herkunft: chinesisch-russischen Grenzregion nördlich von Wladiwostok

Lebensweise: Einzelgänger, Mutterfamilien bedroht: ja (250 wildlebende Katzen)


Aussehen

Der Amurtiger (Panthera tigris altaica), auch Sibirischer Tiger genannt, ist die größte lebende Katzenart. Männchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,7 bis 3,3 Metern inklusive Schwanz, eine Schulterhöhe von bis zu 110 Zentimetern und ein Gewicht von 180 bis 300 Kilogramm. Weibchen bleiben deutlich kleiner. Das Fell ist im Vergleich zu südlichen Tigerunterarten heller, oft blass orange bis rötlich-gelb, mit breiten schwarzen Querstreifen. Im Winter wird das Fell dichter, länger und hellt deutlich auf, teils bis ins Cremefarbene. Bauch, Brust, Kehle und Innenseiten der Beine sind weiß gefärbt. Der Schädel ist massiv mit kräftigen Kiefern, die Eckzähne erreichen eine Länge von bis zu 10 Zentimetern. Der buschige Schwanz dient als Gleichgewichtshilfe und Wärmeschutz, wenn er um den Körper geschlungen wird.

Verbreitungsgebiet

Das heutige Verbreitungsgebiet des Amurtigers beschränkt sich fast ausschließlich auf den Fernen Osten Russlands, insbesondere die Region Primorje und das Amurgebiet. Kleine Restpopulationen existieren an der Grenze zu Nordostchina, insbesondere im Grenzgebiet der Provinzen Heilongjiang und Jilin. Historisch reichte sein Areal deutlich weiter bis in die Mongolei und nach Korea. Heute ist die Verbreitung stark fragmentiert, mit einer Kernpopulation im Sikhote-Alin-Gebirge.

Lebensraum

Amurtiger bewohnen kalte, schneereiche Misch- und Laubwälder. Sie bevorzugen großflächige, ungestörte Waldgebiete mit dichter Vegetation und ausreichender Deckung. Entscheidend ist das Vorkommen großer Beutetiere wie Hirsche und Wildschweine. Die Winter in ihrem Lebensraum sind hart, mit Temperaturen von bis zu –40 °C, weshalb das dichte Winterfell für ihr Überleben von zentraler Bedeutung ist. Flüsse und Täler dienen als Jagdkorridore, in denen sie sich unauffällig bewegen.

Verhalten

Der Amurtiger lebt als Einzelgänger und beansprucht große Reviere, die bei Männchen bis zu 1000 km² umfassen können. Reviermarkierungen erfolgen durch Kratzspuren, Urin und Duftmarken. Die Aktivitätszeit ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Auf der Jagd pirscht er sich leise an, um Beutetiere mit einem kurzen Sprint und kräftigem Kehlbiss zu überwältigen. Er schwimmt gut und nutzt Flüsse, um sein Gebiet zu durchqueren. Trotz seiner Größe kann er geschickt klettern und springen. Konflikte zwischen Tigern sind selten, werden aber aggressiv ausgetragen, wenn sich Reviere überschneiden.

Ernährung

Die Nahrung des Amurtigers besteht hauptsächlich aus Huftieren. Wichtige Beutetiere sind Sikahirsche, Rothirsche, Rehe und Wildschweine. Daneben frisst er auch Elche, kleinere Säuger wie Hasen oder Dachse und gelegentlich Fische oder Aas. Ein ausgewachsener Tiger benötigt im Schnitt 5 bis 7 Kilogramm Fleisch pro Tag, kann aber nach einer erfolgreichen Jagd bis zu 40 Kilogramm auf einmal aufnehmen. Jagderfolg tritt nur in etwa jeder zehnten bis zwanzigsten Attacke ein.

Fortpflanzung

Amurtiger haben keine feste Paarungszeit, die meisten Geburten fallen jedoch in den späten Frühling und Sommer. Nach einer Tragzeit von 95 bis 110 Tagen bringt das Weibchen zwei bis vier Junge in einer geschützten Höhle zur Welt. Die Neugeborenen sind blind und wiegen nur etwa ein Kilogramm. Ab der achten Woche beginnen sie, der Mutter auf kürzeren Streifzügen zu folgen. Mit 18 bis 24 Monaten werden sie selbstständiger, bleiben aber oft bis zum dritten Lebensjahr bei der Mutter. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von drei bis vier Jahren ein.

Gefährdung

Der Amurtiger ist laut IUCN als „Endangered“ (stark gefährdet) eingestuft. Hauptbedrohungen sind Wilderei, insbesondere wegen Pelz und Knochen für den illegalen Handel, sowie der Verlust und die Fragmentierung seines Lebensraums. Die Zahl der Beutetiere ist in manchen Regionen stark zurückgegangen, was die Art zusätzlich unter Druck setzt. Intensive Schutzmaßnahmen in Russland und China, darunter streng geschützte Reservate, haben die Bestände stabilisiert. Heute leben wieder rund 500 bis 600 Tiere in freier Wildbahn, nach einem Tiefstand von nur etwa 30 Individuen in den 1940er-Jahren.

Natürliche Feinde

Erwachsene Amurtiger haben keine natürlichen Feinde. Nur Jungtiere sind gefährdet, etwa durch Wölfe oder Bären, die sie unbeaufsichtigt töten können. Der größte „Feind“ des Amurtigers bleibt jedoch der Mensch, durch Wilderei und die Zerstörung seiner Lebensräume.


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