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Tierart Zwergotter


Gattung: Säugetiere/Moderartige

Steckbrief

Bild zum Tier


Deutscher Name: ZWERGOTTER

Lateinischer Name: Aonyx cinerea

Verbreitung: Südostasien

Lebensraum: Flußlandschaften, Seen, Küstengewässer

Lebensweise: Familienverband

Nahrung: Krebse, Schnecken, Muscheln, Fische

Groesse: Körperlänge bis 55 cm plus 35 cm Schwanz

Gewicht: bis 6 kg

Paarungszeit: ganzjährig

Trag-/Brutzeit: 63 bis 75 Tage

Wurf/Gelege: 1 bis 5 Jungtiere

Geschlechtsreife: nach 1 bis 2 Jahren

Lebenserwartung: bis 15 Jahre


Allgemeines

Der Zwergotter (*Aonyx cinereus*), auch Asiatischer Kurzkrallenotter genannt, ist die kleinste Otterart der Welt. Er erreicht eine Körperlänge von nur 60 bis 90 cm, hinzu kommt ein 25–35 cm langer Schwanz. Mit einem Gewicht von 2 bis 6 kg ist er deutlich kleiner als andere Otterarten. Charakteristisch sind die kurzen, kaum sichtbaren Krallen, die ihm seinen Namen geben. Zwergotter leben in sozialen Familiengruppen und gelten als sehr verspielt und kommunikativ.

Aussehen

Zwergotter besitzen ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das oberseits dunkelbraun bis graubraun und an Kehle, Brust und Bauch heller gefärbt ist. Der Kopf ist rundlich, mit kurzen Schnurrhaaren und kleinen, anpassungsfähigen Ohren. Die namensgebenden kurzen Krallen sind kaum über die Fingerkuppen hinaus sichtbar, was ihre geschickte Nutzung der Vorderpfoten begünstigt. Die Augen liegen relativ hoch am Kopf, was ihnen gute Sicht beim Schwimmen ermöglicht. Ihr kompakter Körperbau und der kräftige Schwanz machen sie zu wendigen Schwimmern und Tauchern.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet des Zwergotters reicht von Indien über Südostasien bis nach Südchina und Indonesien. Besonders häufig kommt er auf den Philippinen, in Malaysia, Vietnam, Thailand und Borneo vor. Die Art bevorzugt Regionen mit reichlich Wasserläufen, Reisfeldern, Flussmündungen und Mangroven. In vielen Gebieten lebt er nahe menschlicher Siedlungen, solange genügend Nahrung und Deckung vorhanden sind.

Lebensraum

Zwergotter halten sich in Fluss- und Sumpfgebieten, Reisfeldern, Seen, Küstensümpfen und Mangrovenwäldern auf. Sie bevorzugen seichte Gewässer mit schlammigem Untergrund, in denen sie nach Nahrung wühlen können. Böschungen und Ufer mit dichter Vegetation dienen als Rückzugsorte und Schlafplätze. Durch ihre Anpassungsfähigkeit besiedeln sie auch von Menschen geprägte Lebensräume wie Aquakulturen oder Kanäle.

Verhalten

Zwergotter sind sehr soziale Tiere und leben in Familienverbänden von bis zu 12 Individuen. Sie kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten, darunter Pfeifen, Quieken und Zwitschern. Gemeinsames Spielen, Baden und Jagen gehört zu ihrem typischen Gruppenverhalten. Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, mit Aktivitätsschwerpunkten in den Morgen- und Abendstunden. Zur Markierung ihres Reviers nutzen sie Kot- und Duftplätze entlang der Ufer.

Ernährung

Die Nahrung des Zwergotters besteht vorwiegend aus Krustentieren wie Krebsen, Garnelen und Muscheln. Er frisst außerdem kleine Fische, Schnecken, Frösche und andere wirbellose Tiere. Mit seinen geschickten Pfoten tastet er den schlammigen Untergrund ab, hebt Steine an und spürt so Beutetiere auf. Dank seiner kurzen Krallen und sensiblen Finger ist er ein Meister im Öffnen harter Schalen. Sein Jagdverhalten ist sehr effizient und stark an Flachwasserzonen angepasst.

Fortpflanzung

Zwergotter sind monogam und leben in festen Paarbindungen. Die Paarungszeit ist nicht streng saisonal, jedoch steigt die Aktivität während der Trockenzeit. Nach einer Tragzeit von rund 60 bis 70 Tagen bringt das Weibchen 2 bis 6 Junge zur Welt. Die Jungen werden in Erdbauen oder Felsspalten geboren und sind bei der Geburt blind und hilflos. Beide Eltern kümmern sich um die Aufzucht, wobei auch ältere Geschwister bei der Versorgung der Jungtiere helfen. Mit etwa 3 Monaten sind die Jungen schwimmfähig, bleiben jedoch oft bis zu einem Jahr im Familienverband.

Gefährdung & Schutzstatus

Der Zwergotter ist laut IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingestuft. Die größten Bedrohungen sind Lebensraumverlust durch Zerstörung von Feuchtgebieten, Umwandlung in Reisfelder und Siedlungsflächen sowie Wasserverschmutzung. Zusätzlich werden Zwergotter wegen ihres Fells und für den illegalen Heimtierhandel gejagt. Auch die Konkurrenz mit Fischerei und Aquakultur stellt ein Problem dar. In Schutzgebieten Südostasiens bestehen Erhaltungsprogramme, doch der illegale Handel bleibt eine große Gefahr.

Besonderheiten & Evolution

Zwergotter sind die kleinsten Vertreter der Otter und haben sich stark auf die Nutzung von Flachwasserhabitaten spezialisiert. Ihre verkürzten Krallen sind eine Anpassung, die es ihnen ermöglicht, Beute besser mit den Fingern zu ertasten. Die ausgeprägte soziale Lebensweise mit komplexer Lautkommunikation unterscheidet sie von vielen anderen Otterarten. Evolutionär sind sie eng mit den Krallenottern verwandt, weisen aber eine noch höhere Spezialisierung auf wirbellose Beutetiere auf. Ihre Fähigkeit, sich auch an vom Menschen veränderte Landschaften anzupassen, zeigt ihre ökologische Flexibilität.

Faszinierende Fakten

Zwergotter können mit ihren Fingern Steine anheben, um Krebse darunter hervorzuholen – ein Verhalten, das an Werkzeuggebrauch erinnert. Ihre Stimme umfasst über ein Dutzend verschiedene Laute, die für soziale Bindung und Koordination wichtig sind. In Familiengruppen übernehmen auch ältere Geschwister aktiv die Betreuung der Jungen. Sie gelten als sehr verspielt: häufig rutschen sie Abhänge hinunter oder spielen mit Objekten im Wasser. Durch ihre Niedlichkeit und sozialen Verhaltensweisen sind Zwergotter beliebte Botschaftertiere in Zoos, obwohl ihr Fang in freier Wildbahn problematisch ist.


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