Tiere-Tierarten.de - Tiere, Tierarten von A-Z

Zwergsäger


Gattung: Vögel/Gänsevögel/Säger

Steckbrief


Deutscher Name: ZWERGSÄGER

Lateinischer Name: Mergus albellus

Lebensraum: von Hochwald umgebene Seen, ruhige Flussläufe

Futter: im Winter Fische, im Sommer Wasserinsekten und deren Larven

Gewicht Männchen: 450 bis 750 g

Gewicht Weibchen: 450 bis 750 g

Paarungszeit: Beginn im November, Höhepunkt von Februar bis März

Geschlechtsreife: ab 2 Jahren

Lebenserwartung: mindestens 10 Jahre

Geleggrösse : 6 bis 9 Eier

Brutdauer: 28 bis 30 Tage

Brütendes Tier: Weibchen


Aussehen

Der Zwergsäger (Mergellus albellus) ist die kleinste europäische Sägerart und erreicht eine Körperlänge von 38 bis 44 Zentimetern bei einer Flügelspannweite von 55 bis 69 Zentimetern. Das Gewicht liegt zwischen 450 und 600 Gramm. Männchen im Prachtkleid sind durch das überwiegend weiße Gefieder mit schwarzer Zeichnung unverwechselbar: Ein schwarzer Stirn- und Nackenfleck, ein auffälliger „Augenstreif“ sowie feine schwarze Linien an Rücken und Flanken verleihen ihm ein kontrastreiches Muster. Weibchen und Jungvögel sind unauffälliger braungrau gefärbt mit rotbraunem Kopf und weißlicher Kehle – ein Erscheinungsbild, das an eine Miniaturausgabe des Gänsesägers erinnert. Typisch für die Art ist der spitze, sägezahnartig gezähnte Schnabel, der perfekt an das Fangen von Fischen angepasst ist.

Verbreitungsgebiet

Der Zwergsäger brütet in der Taiga-Zone Nord- und Nordosteuropas sowie Sibiriens. Die westliche Verbreitungsgrenze liegt in Skandinavien, während sich sein Areal über Russland bis zum Pazifik erstreckt. Während der Wintermonate zieht er nach Mitteleuropa, Südeuropa und Ostasien. In Deutschland ist er ein regelmäßiger, wenn auch seltener Wintergast auf größeren Seen, Talsperren und an Küstenlagunen.

Lebensraum

Während der Brutzeit bevorzugt der Zwergsäger stehende und langsam fließende Gewässer in waldreichen Regionen. Er nistet in Baumhöhlen, oft in alten Spechthöhlen oder in künstlichen Nistkästen, die er gerne annimmt. Im Winterhalbjahr besiedelt er größere, eisfreie Seen, Flussmündungen und Küstengebiete, wo er genug offene Wasserflächen zum Tauchen findet. Klarwasser mit reichem Fischbestand ist für die Art entscheidend.

Verhalten

Zwergsäger sind geschickte Taucher, die ihre Beute unter Wasser mit schnellen, ruckartigen Bewegungen verfolgen. Sie tauchen regelmäßig bis in Tiefen von 3 bis 5 Metern. Außerhalb der Brutzeit schließen sie sich oft zu kleinen Gruppen zusammen, im Winter auch zu größeren Trupps. Im Flug wirken sie flink und kompakt, schlagen rasche Flügelschläge und zeigen dabei eine auffällige schwarz-weiße Zeichnung. Der Balzruf des Männchens ist ein nasales, summendes „räh“, ansonsten gelten Zwergsäger als eher stille Vögel.

Ernährung

Die Nahrung des Zwergsäger besteht überwiegend aus kleinen Fischen wie Barschen, Stichlingen und Grundeln. Ergänzt wird die Diät durch Insektenlarven, Krebstiere und andere Wirbellose, insbesondere im Sommerhalbjahr. Die Vögel jagen, indem sie wiederholt tauchen und die Beute mit dem gezähnten Schnabel sicher packen. Bei der Nahrungssuche sind sie äußerst beweglich und koordiniert, manchmal auch in kleinen Gruppen.

Fortpflanzung

Die Brutzeit beginnt im Mai oder Juni. Das Nest wird in Baumhöhlen angelegt, die meist in unmittelbarer Nähe zu Gewässern liegen. Das Gelege umfasst 6 bis 9 cremefarbene Eier, die allein vom Weibchen bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt etwa 26 bis 28 Tage. Nach dem Schlüpfen führen die Küken ein Nestflüchterdasein: Sie springen bald nach Verlassen der Höhle ins Wasser und sind sofort schwimmfähig. Die Mutter betreut die Jungen, führt sie zu Nahrungsplätzen und verteidigt sie gegen Feinde, bis sie nach rund 45 Tagen flügge werden.

Gefährdung

Der Zwergsäger gilt weltweit als „Least Concern“ (nicht gefährdet), doch die Bestände in Europa sind relativ klein und empfindlich gegenüber Lebensraumveränderungen. Der Rückgang geeigneter Brutbäume in der Taiga, Störungen in den Brutgebieten und Gewässerverschmutzung können lokal negative Auswirkungen haben. Auch Winterverluste durch harte Witterung oder die Reduktion fischreicher Seen gefährden die Art regional. Schutzprogramme setzen auf die Bereitstellung von Nistkästen und die Sicherung von Brut- und Rastgebieten.

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden des Zwergsäger gehören Greifvögel wie Habichte und Wanderfalken, die adulte Tiere schlagen können. Eier und Küken sind besonders gefährdet durch Rabenvögel, Marder und Hermeline, die Baumhöhlen ausräumen. In Gewässernähe stellen auch Hechte oder Welse für Jungvögel eine Gefahr dar. Der beste Schutz ist das sichere Nest in der Höhe, doch die Abhängigkeit von vorhandenen Baumhöhlen macht die Art verwundbar.

andere Lexika

Schlangen
Musikinstrumente
Transfermarkt
Affen
Insekten
Kaktusarten
Englisches Tierlexikon

Tierarten A-Z

  • Tiere A

  • Tiere B

  • Tiere C

  • Tiere D

  • Tiere E

  • Tiere F

  • Tiere G

  • Tiere H

  • Tiere I

  • Tiere J

  • Tiere K

  • Tiere L

  • Tiere M

  • Tiere N

  • Tiere O

  • Tiere P

  • Tiere Q

  • Tiere R

  • Tiere S

  • Tiere T

  • Tiere U

  • Tiere V

  • Tiere W

  • Tiere X

  • Tiere Y

  • Tiere Z